FDP Lohmar

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Panorama Lohmar
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Die derzeit in der Lokalpresse geführte Diskussion über die von den Eigentümern beantragte Änderug des Bebauungsplans für das “Sondergebiet Reithof am Waldeck”, möchte ich in der öffentlichen Diskussion und Berichterstattung nicht auf den Tenor “Gute Investoren – böse Nachbarn, böse Kritiker” verkürzt wissen.
Deswegen möchte ich zur Erläuterung des Problems “Sondergebiet Reithof am Waldeck” einige Fakten beisteuern:
Das an den Lohmarer Wald angrenzende Wohngebiet LOHMAR-Süd und das “Sondergebiet Reithof am Waldeck” existieren über 20 Jahre problemlos nebeneinander. Eine weitere, zusätzliche Wohnbebauung auf dem Gelände des Reithofs an der Pützerau wurde von früheren Besitzern einige Male beantragt – aber dann nie genehmigt. Alles blieb, wie es war: Der Reithof war für Anwohner und Spaziergänger ein Übergang zur Natur.
Vor einem Jahr kauften neue Besitzer den Reiterhof als “Sondergebiet zur gewerblichen Nutzung” (Pferdehaltung). Auf dem Gelände befindet sich u.a. auch ein kleines Lokal, das “Reiterstübchen”. Darüber hinaus existiert ein Wohnhaus, hinzu kommt noch weiterer Wohnraum für Betriebsangehörige.
Die neuen Besitzer konnten beim Kauf des Objektes nicht davon ausgehen, auf dem Gelände des Sondergebietes – dessen Bauzone klar umrissen ist – gleichzeitig und zusätzlich zwei Parzellen zur Wohnbebauung gekauft zu haben, um dann als “Investoren” aufzutreten.
Das beantragte Vorhaben umfasst zwei Bungalows mit ca. 150 qm Grundläche pro Einheit, für beide zusammen also ca. 600qm Wohnfläche. Die vorgesehene Höhe der Häuser von 9m und 21/2m topografischem Unterschied (d.h. in der Höhe) zu den benachbarten Grundstücken komplettieren das Bild. Direkt an der Grundstücksgrenze des Sondergebiets zu den Anwohnern verläuft – auf dem Gelände des Reiterhofs – eine unterirdische Ferngasleitung, die m.W. nicht überbaut bzw. bepflanzt werden darf.
Diese Pläne stiessen bei den unmittelbaren Anwohnern auf rechtlich gut begründete und heftige Krtikik. Der Antrag wurde daraufhin zurück genommen. Am 9. März – nur einige Wochen später – wurde der gleiche Antrag – ohne Änderungen – wieder gestellt!
Durch diese Fakten und die in der Sitzung vorgetragenen Auffassungen der Anwohner, schien mir der Ausschuss nun verunsichert. Der Antrag wurde zur weiteren Bearbeitung in die Fraktionen verwiesen und die Verwaltung aufgefordert, Unklarheiten über frühere – damals anderen Eigentümern abgelehnte – Bauanträge, Topografie und Restriktionen (z.B. die Ferngasleitung) dem Ausschuss in kommender Sitzung vorzutragen.
Dies soll – und das ist auch meine Erwartung – eine gründliche, unvoreingenommene Beratung unter Berücksichtigung aller rechtlichen Aspekte – und der Einwände der dort wohnenden Anlieger – nach sich ziehen.
In diesem Zusammenhang halte ich es für unangebracht, wenn seitens der Medien – und auch prominenten Vertretern der Verwaltung – bereits im Vorfeld einer solchen Ratsentscheidung – sozusagen “im laufenden Verfahren” einer politischen Entscheidung – wertende Stellungnahmen öffentlich abgegeben werden!
Sollte das in Zukunft mehr und mehr einreissen, dann benötigt man keinen Stadtrat mehr sondern überlässt die relevanten Entscheidungen sog. “Investoren” und deren Interessen, den Medien und den Verwaltungsangehörigen. Sicherlich ist das nicht im Sinne der Bürger, die Kommunalwahlen, den Stadtrat und seine Entscheidungen ernst nehmen!

FDP Lohmar