Die Ausschusssitzung war von vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern gut besucht.
Gleich zur Beginn der Sitzung wurde von dem Grünen Fraktionsvorsitzenden, Herrn Becker, neben einer Neuordnung der Tagesordnung, auch gleichzeitig darauf hingewiesen, dass man seitens der Grünen, vermutlich mit den Stimmen der gesamten Koalition, einer Sitzungsunterbrechung und Öffnung, um Fragen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger zuzulassen, nicht zu stimmen wird. Das ist doch bei den Anwesenden Bürgerinnen und Bürgern teils auf großes Unverständnis gestoßen.
Die Sitzung selber wurde durch die Themen
- Sachstandsbericht Regenrückhaltebecken Auelsbach,
- Vortrag des Aggerverbandes zum Hochwasserschutz,
- Vortrag des Rhein-Sieg-Kreises zur Weiterentwicklung des Lohmarer Busnetzes,
- Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes in der Ortslage Albach
geprägt.
Sicherlich ist die deutliche Erweiterung des Regenrückhaltebecken Auelsbach auf ein zweihundertjähriges Hochwasser (HQ 200) zu begrüßen. Deshalb ist es uns nach wie vor unverständlich warum unserer Forderung eines hundertjährigen Hochwassers (HQ 100) beim geplanten Regenrückhaltebeckens in Birk von der grünen Koalition abgelehnt wird.
Auch der sehr sachbezogene Vortrag des Aggerverband war sehr aufschlussreich. Eine wesentliche Erkenntnis war, dass der Zufluss des Jabaches/Drosselanfluss des HRB am 14.07.2021 nachjustiert werden musste und besser geregelt werden muss.
Es wurden auch bereits im Bereich des hoch Wasserschutzdammes in Donrath entsprechende Rodungsarbeiten zur Stabilisierung des Hochwasserschutzdammes vorgenommen.
Hier gilt es allerdings noch viele offene Fragen zu klären, insbesondere wie kann bei zukünftigen Hochwasserereignissen eine frühzeitige und rechtzeitige Informationen an die möglicherweise betroffenen Bürgerinnen und Bürger erfolgen? Hierzu ist das Monitoring an den vorhandenen Meldestellen zu bessern, ggf. auch auf weitere zusätzliche Pegeldaten im Stadtgebiet durch den Zufluss von Nebengewässern zu erweitern.
Der Aggerverband hat dazu auch Modellrechnungen in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse noch ausstehen und im Rahmen eines Gesamthochwasser-Schutzkonzeptes für die Stadt Lohmar zu beachten sind.
Eine weitere entscheidende Frage ist die Abgrenzung und die Schnittstellen im Hochwasserschutz zwischen der Stadt Lohmar und dem Aggerverband.
Das ÖNPV-Konzept für die Stadt Lohmar soll weiter entwickelt werden.
Fragen dazu sind unter anderem wie die Ortsteile auf den Höhenrücken besser mit eingebunden werden können und in welchen Taktzeiten auf verschiedenen, teils grenzüberschreitenden Nahverkehrsrouten Anpassungen zu erfolgen haben.
Unstrittig ist sicherlich eine beschleunigte Verbindung zwischen Lohmar und Troisdorf.
Bei den anderen Routen ist sicherlich auch die ökonomische Frage zu stellen, welche Aufwendungen sich die Stadt Lohmar hierfür leisten kann und will.
Bei Umsetzung aller Maßnahmen wären Mehrkosten in Höhe von rund 200.000 € zu erwarten, allerdings unter der Voraussetzung dass sich die bisherigen Umlagekosten von 0,98 Cent pro Kilometer nicht weiterhin verteuern.
Die Entscheidung wurde zunächst zur Beratung in die politischen Gremien vertagt.
Sicherlich wäre auch hierzu eine Bürgerbeteiligung wünschenswert.
Die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes in der Orts Lage Albach ist ungeklärt.
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt haben die Bürgerinnen und Bürger aus Albach bereits ihre Sorge, auch in Verbindung mit dem Neubaugebiet in Birk, zum Ausdruck gebracht.
Diese Sorgen teilen wir, das haben wir auch schon in vorausgegangenen Ausschusssitzungen so angemerkt.
Es soll jetzt eine neue erweiterte hydrodynamische Kanalnetzes Untersuchung erfolgen.
Das Ergebnis bleibt abzuwarten und sollte nach Vorlage nicht nur im Ausschuss Bauen und Verkehr, sondern auch mit den Bürgerinnen und Bürgern von Albach besprochen werden.
Achim Haas